Welche Softair-Waffe ist die richtige für mich?

Es besteht keine Statistik dazu, wie viele Softair Waffen gekauft und nach einmal ausprobieren in die Ecke gestellt wurden. Die Anzahl dürfte beträchtlich sein. Meist sind diese Waffen sogenannte Impulsiv-Käufe. Leider ist es nicht nur die Waffe, die nun ein Schattendasein inmitten anderer Dinge auf dem Abstellgleis fristen muss. Oft ist auch der Käufer oder die Käuferin so frustriert, dass er oder sie für Softair verloren ist. Dabei ist Softair, richtig betrieben, ein wunderbarer und sicherer Teamsport. Der wichtigste Punkt für Einsteiger ist die Wahl der passenden Softair Waffe. Impulskäufe sind hierbei eine denkbar schlechte Idee.

Erst nachdenken, dann ausprobieren und zuletzt kaufen

Sicher ist der Reiz groß, sich an den Laptop zu setzen und gleich mal nachzusehen, was denn so an Softair Waffen online angeboten wird. Vor allem, wenn kurz zuvor vielleicht ein Freund darüber erzählt hat oder ein spannender Spielfilm mit entsprechenden Szenen gesehen wurde. Wie viele Softair Sniper Scharfschützengewehre nach der Ausstrahlung von „Duell-Enemy at the Gates“ verkauft wurden und wie viele davon kurze Zeit später in der Abstellkammer oder bestenfalls als Wandschmuck endeten, ist nicht bekannt. Die Erfahrung sagt jedoch, dass beispielsweise ein großes Scharfschützengewehr nicht die ideale Einsteigerwaffe in Softair ist.

Die bekanntesten Softair Stores sind softairwelt.de und kotte-zeller.de.

Der erste Schritt

Wenn die Entscheidung gefallen ist, Softair in der Freizeit zu spielen, darf sich zunächst einmal die Frage gestellt werden, wo in der Umgebung des Wohnortes denn Möglichkeiten dazu bestehen? Gibt es Softair oder Paintball Anlagen in einer akzeptablen Distanz? Eine eher schlechte Idee ist es, den nächsten Wald oder eine aufgelassene Kiesgrube beziehungsweise Industrieruinen zum persönlichen Softair Feld zu machen. Das kann schlimmstenfalls Fatal enden. Softair Waffen sehen auf den ersten Blick haargenau wie echte Schusswaffen aus. Übernervöse Polizeianwärter könnten bei einer Kontrolle darauf falsch reagieren.

Softair Spiele sehen für außenstehende sehr realistisch aus
Softair Spiele sehen für außenstehende sehr realistisch aus

Lieber eine in der Nähe gelegene offizielle Softair Anlage suchen und dort nachfragen, ob sie Softair Waffen für ein Spiel verleihen. Nicht selten werden nicht nur die Waffe, sondern weitere wichtige Ausrüstungsgegenstände gegen Gebühr zur Verfügung gestellt.

Einmal hineinschnuppern ins Softair

Im besten Fall wird so ein Schnuppertag zusammen mit einem oder mehreren Freunden absolviert. Hierbei kann der Umgang mit der Softair Waffe geübt werden. Was fühlt sich besser an, Gewehr oder Pistole? Eine Waffe mit oder ohne Blowback, AEG oder Gas? Die meisten Softair Einsteiger brauchen mehrere solcher Schnuppertage mit unterschiedlichen Situationen und Anlagen. Indoor oder vielleicht doch lieber Outdoor?

Neben dem gesamten Geschehen auf der Softair Anlage ist es vor allem der Erfahrungsaustausch mit Spielern, die schon länger Softair betreiben, die neue Erkenntnisse bringen bezüglich der Wahl der Waffe. Die meisten Mitspieler geben gerne Auskunft darüber, warum sie ausgerechnet diese oder jene Waffe bevorzugen. Ebenso werden Tipps zu weiteren Softair Anlagen und Spielmöglichkeiten gegeben.

Wie viel die erste Softair Ausrüstung wirklich kostet, haben wir in einem anderen Artikel behandelt.

Die Wahl der Waffen

Es wird sich recht schnell zeigen, dass eine optimale Bewaffnung im Softair aus der Kombination von Gewehr und Pistole (Backup) besteht. Distanz- und Nahkampf wechseln sich im Softair schnell ab. Es ist natürlich auch eine Frage des vorliegenden Feldes. Eventuell ist es angesichts der bestehenden Deckungsmöglichkeiten besser, nur mit der Pistole zu agieren. Wie auch immer, die Pistole lässt sich in jeder Situation mitführen, ohne hinderlich zu sein.

Das Gewehr hingegen benötigt einen größeren manuellen Aufwand zum Anlegen, visieren und schießen. Beide Hände sind in Aktion, ein sicherer Stand muss eingenommen werden und bei einem weiter entfernten Ziel ist es auch eine Frage der Atemtechnik, um im genau richtigen Moment den Abzug durchzudrücken. Das Gewehr ist als Distanzwaffe im Softair perfekt geeignet, aus der sicheren Stellung heraus, den Gegner unter Feuer zu nehmen.

Als gutes Anfängergewehr wird oftmals das G36C von Heckler & Koch genannt.

Softair Gewehr
Softair Gewehr

Letztlich wird aber das Gewehr allein nicht ausreichen, den Sieg davonzutragen. Um Boden gutzumachen, muss aus der Deckung gegangen und dem Gegner auf den Leib gerückt werden. Das ist die Stunde der Pistole.

Warum auch Sniper im Softair eher auf kompakte Gewehre setzen?

Die Faszination um die Rolle des Scharfschützen, der auf 2 Kilometer Entfernung den Gegner mit einer hochpräzisen Waffe ausschaltet, lässt sich auf dem Softair-Feld in einem Teamplay nicht oder nur dann umsetzen, wenn die Anlage wirklich sehr weitläufig ist.

Das setzt aber auch voraus, dass der Veranstalter entsprechend leistungsfähige Scharfschützengewehre (SSG) zulässt. Üblicherweise sind die Anlagen zu klein, um ein langläufiges Gewehr im Gefecht sinnvoll einzusetzen.

Etwas anderes ist es, wenn sich auf das Präzisionsschießen konzentriert wird. Also das Schießen auf Zielscheiben, vielleicht im Rahmen eines Schützenvereins und dessen Schießstand.

Beim Spiel Team gegen Team auf der Softair-Anlage ist die Kombination aus kompaktem Gewehr und einer Pistole eindeutig die bessere Wahl, um nicht sehr schnell in die Respawn-Ecke gehen zu müssen.

Softair Scharfschütze

Unterschiede bei den Pistolen

Theoretisch lassen sich Pistolen, ebenso wie Gewehre, in drei Abschussmechaniken einteilen:

  • Federdruck
  • Elektrisch
  • Gas

Softair Pistolen mit Federdruck sind für ein Kampfgeschehen denkbar ungeeignet, weil diese nach jedem Schuss von Hand neu gespannt werden müssen. Auch wenn das darin geübte Mitspieler recht schnell hinbekommen, gegen elektrische oder gasbetriebene Pistolen sind Federdruck-Waffen hoffnungslos unterlegen. Darum kann diese Softair Waffenklasse an dieser Stelle ruhig ausgenommen werden.

Elektrische Softair Pistolen  (AEG oder S-AEG) stehen in der Beliebtheitsskala von Softair-Spielern ganz oben. Sie sind sehr wartungsfreundlich, bei jeder Wetterlage und jeder Temperatur zuverlässig und sind durch das einfache Wechseln des Akkus wie auch des Magazins sehr schnell wieder einsatzbereit.

Natürlich gibt es bei AEG oder S-AEG wie bei allen anderen Waffenklassen qualitativ deutliche Unterschiede. Immerhin sind darin nicht wenige mechanisch bewegliche Teile verbaut, die auf engem Raum in Kombination zueinander funktionieren müssen. Es ist eine Frage der verwendeten Materialien genauso wie der Verarbeitung. Es lohnt sich, etwas mehr in eine gute AEG oder S-AEG zu investieren.

Gasbetriebene Softair Waffen bieten eine größere Varianz in der Schussstärke und damit auch der Treffsicherheit. Verwendet werden entweder Greengas oder CO2. Manche Waffenmodelle erlauben die Verwendung beider Gase. CO2 ist etwas druckvoller, Greengas etwas preisgünstiger. Beide Gase werden durch die Umgebungstemperatur beeinflusst und damit auch die Schusskraft der Waffe. Je kälter es ist, desto geringer ist der Druck des Gases in der Kartusche. Auch hier sind die Verarbeitung und die Materialien wichtig, aber ebenso die Mechanik zum Wechseln der Gaskartusche.

Was ist eigentlich Blowback?

Echte halbautomatische Waffen funktionieren in der Weise, dass beim Abschuss der Patrone deren Treibladung einen Rückstoß auslöst. Diese Energie wird genutzt, um den Schlitten der Waffe nach hinten zu drücken und so die nächste Patrone aus dem Magazin in die Kammer zu befördern. Auf diese Weise lässt sich hintereinander feuern, bis das Magazin leer ist.

Eine Softair Waffe benötigt diese aufwendige Mechanik nicht. Durch die Kugelform der verwendeten BBs und der fehlenden Treibladung lässt sich das halbautomatische Nachladen praktisch rückschlagsfrei realisieren. Eine Blowback Softair Waffe (Nur gasbetriebene Softair Waffen ermöglichen Blowback) simuliert den Rückstoß und das zurück und wieder nach vorne schnellen des Schlittens. Das dabei entstehende Geräusch wie auch das optische Erscheinungsbild geben dem Nutzer ein realistischeres Gefühl.

Einen wirklichen Nutzen besitzt Blowback für Softair nicht. Die zusätzliche Mechanik macht die Waffe etwas schwerer, was bei Pistolen durchaus ein Vorteil sein kann. Allerdings wird die Waffe dadurch auch immer etwas verrissen, weshalb der Zielpunkt nach jedem Schuss etwas korrigiert werden muss. Wenn es den Spaß am Spiel fördert, warum dann nicht eine Blowback Softair Waffe? Gerade Anfänger sollten sich das gefahrlose Vergnügen am Kampf mit der Waffe vor Augen führen und nicht etwa ein Gefecht um Leben und Tod.

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