Trotz sinkender Kriminalitätsrate fühlen sich noch viele Bewohner selbst in den eigenen vier Wänden unsicher. Wenn in das eigene Heim eingebrochen wurde ist es oftmals schon zu spät um noch die Polizei zu rufen. Zum Glück gibt es legale Mittel und Wege um sich selbst zu schützen und zu verteidigen.
Warum Selbstverteidigungswaffen
In einer Zeit in der 60% aller Frauen aus Angst ihr Verhalten ändern (bspw. bestimmte Gebiete meiden), 2019 5.436.401 Straftaten in Deutschland registriert wurden und 35% aller Frauen, bis zum 15. Lebensjahr schon einmal sexuelle/körperliche Gewalt erlebt haben, bleibt einem selbst oft keine andere Wahl als auf Selbstverteidiungswaffen zurückzugreifen um sich und andere zu schützen.
Beste Waffen gegen Einbrecher
Wir haben mal eine Liste mit Selbstverteidigungswaffen zusammengestellt. Es gilt jedoch zu beachten, dass nicht jede Waffe für jede Person geeignet ist. Manchen Verteidigungswaffen sind für den Nahkampf bestimmt und wiederum andere für den Kampf aus der Ferne.
Elektroschocker
Der Elektroschocker oder Viehtreiber erzeugt bei Knopfdruck eine elektrische Spannung zwischen den Kontakten. Wenn diese beiden Kontakte mit dem Körper des Angreifers in Berührung kommen, dann fließt elektrischer Strom zwischen den Kontakten durch dessen Körper. Dies verursacht ein Verkrampfen der Muskulatur.
Kubotan-Schlüsselanhänger
Als Kubotan bezeichnet man einen Stift in der Größe eines Kugelschreibers, der als Selbstverteidigungswaffe eingesetzt werden kann und meistens am Schlüsselbund getragen wird. Prinzipiell ist ein Kubotan gut zur Verteidigung geeignet, da ein Hieb mit einem Kubotan, im Vergleich zu einem Faustschlag, deutlich stärker ausfällt.
Messer zur Selbstverteidigung
Als Springmesser bezeichnet man Messer, deren Klingen auf Hebel- oder Knopfdruck hervorschnellen und dadurch oder durch das Loslassen einer Sperrvorrichtung festgestellt werden können. Derartige Messer sind verboten! Das heißt, ihr dürft sie auf legalem Wege weder kaufen noch besitzen noch mitführen. Erlaubt sind Springmesser nur, wenn:
- die Klinge an der Seite aus dem Griff springt, also nicht nach vorne
- der Teil der Klinge, der aus dem Griff hervorsteht, höchstens 8,5 Zentimeter lang ist
- die Klinge nicht zweiseitig geschliffen ist
Wichtig ist, dass das Messer alle drei Vorgaben erfüllt. Sofern nur ein Punkt nicht zutrifft, ist das Springmesser nicht legal. Außerdem gilt auch für erlaubte Springmesser, dass sie nach Anlage 1 des WaffG als Waffen betrachtet werden und daher den entsprechenden Vorschriften unterliegen.
CS-Gas
CS-Gas ist auch als Tränengas (Mit dem Reizstoff Chlorbenzylidenmalonsäuredinitril) bekannt, welches zwar prinzipiell die gleiche Wirkung hat wie Pfefferspray, jedoch deutlich weniger intensiv wirkt. Außerdem zeigt es bei vielen Menschen nahezu überhaupt keinen Effekt und ist deshalb nur bedingt zur Selbstverteidigung geeignet.
Pfefferspray
Pfefferspray ist zur Verteidigung besser geeignet: Für den Ernstfall solltet Ihr also bevorzugt ein Pfefferspray kaufen, das ist als Selbstverteidigungswaffe im Notfall deutlich effektiver. Hier wird mit dem Wirkstoff Capsaicin gearbeitet, der reizend in Augen und Schleimhäuten wirkt.
Schreckschusswaffen
Eine Methode des Selbstschutzes bilden die Schreckschusswaffen, auch als Gaspistole bekannt – ohne einen Waffenschein können diese jedoch nicht erworben und genutzt werden.
Demnach müssen auch Schreckschusswaffen in einem Waffenschrank aufbewahrt werden und eignen sich daher nicht immer als Mittel gegen einen Einbruch.
Schlagstock
Das öffentliche Führen ohne berechtigtes Interesse (bspw. Berufsausübung – nicht aber zur Selbstverteidigung) jedoch ist nach §42a WaffG verboten. Warum es sich beim Schlagstock um eine Hieb- und Stoßwaffe handelt, erklärt sich wohl, anhand des Namens, von selbst. Das Lagern im Auto zählt als Führen und ist somit strafbar.
RAM Pistolen
Dabei handelt es sich um eine pressluftbetriebene Schusswaffe, die Farb- oder Gummikugeln verschießt. RAM Waffen sind nah an sogenannten Paintball Markierern. Allerdings werfen manche RAM Schusswaffen eine Hülse aus, Paintball Markierer tun dies nicht, sie verschießen Farbkugeln, die nicht in Hülsen „verpackt“ sind.
Quarzhandschuhe
Es handelt sich bei einem Quarzhandschuh um einen Lederhandschuh mit einer Lederpolsterung im Bereich der Fingerknöchel. Diese Polsterung ist mit Quarzsand gefüllt. Vor allem Türsteher nutzen diese Kampfhandschuhe gerne. Aber auch beim Fußball gelten sie als Szene-Accessoire und sogar Polizeibeamte setzen sie ein.
Schrillalarm
Mit Schrillalarm, Personenschutzalarm, Schlüsselalarm, Personal Alarm Device oder mobiler Kleinstalarm bezeichnet man allesamt das Gleiche: ein Notfallalarm für die Jackentasche, mit welchem eine einzelne Person (durch einen lauten Alarm) auf sich aufmerksam machen kann.
Taktische Taschenlampe
Die Taktische Taschenlampe ist jedem bestimmt aus Filmen bekannt. Die große schwarze Taschenlampe bietet verschiedene Funktionen, unteranderem helles Licht & Stroboskop-Funktion (Lichtflackern), dieses kann Angreifer blenden und verwirren. Es ist außerdem die ideale Selbstverteidigungswaffe auch für schwache Menschen, sollte aber mit Kampfsport-Techniken oder Pfefferspray kombiniert werden.
Ein Vorteil ist sie kann überall mitgenommen werden, da es nicht als Waffe eingestuft wird. Dennoch gilt es zu beachten, dass manche Zusatzfunktionen (bspw. mit Elektroschocker-Funktion) in Deutschland verboten sind.
Selbstverteidigungsschirm
Es handelt sich hier um einen von der Erscheinung her normalen Schirm, der auch als solcher genutzt werden kann. Allerdings ist der Aufbau auf die Verteidigung gegen Waffen und Gegner ausgelegt, indem die Materialien des Schirms verstärkt sind.
Die Alternative zu Selbstverteidigungswaffen
Als direkte Alternative zu Selbstverteidigungswaffen, gibt es natürlich noch die Möglichkeit sich selbst zur Waffe zu machen. Das klingt jetzt etwas extremer als es ist, die Rede ist nämlich von Kampfsport. Viele Kampfkunstschulen und Trainer bieten spezielle Selbstverteidigungskurse an, die zwischen 4 und 8 Stunden dauern. Oft laufen diese unter dem Namen „Crashkurs für Alle“ oder „Die wichtigsten Tipps, Tricks & Griffe“.
Was beinhaltet ein Kampfsport Crash-Kurs?
Aufgrund der beschränkten Zeit, meistert man solche Kampfsportarten natürlich nicht sofort. Oft geht es in den Kursen nur um das Erkennen von gefährlichen Situationen und wie man sie am besten vermeidet. Zwar versuchen die meisten Anbieter auf die Wünsche, Bedürfnisse und Erfahrungen der Teilnehmer einzugehen, aber alle Fragen und Situationen können leider nicht immer behandelt werden.
In der Regel werden Grundtechniken gezeigt, die sich in vielen unterschiedlichen Szenarien einsetzen lassen. Man bekommt einen guten Überblick über grundlegende Selbstverteidigungswaffen und verschiedene Kampfsituationen.
Was nach dem Crash-Kurs?
Wer dann tiefer in die jeweilige Sportart einsteigen möchte, kann einen darauf spezialisierten Kurs besuchen. Oft bauen diese modular aufeinander auf. Damit kann man über einen längeren Zeitraum seine Selbstverteidigungsfähigkeiten stufenweise und ohne gefährliche Lücken erweitern. Die Crashkurse stellen damit häufig einen Einstieg in Selbstverteidigungssportarten dar.
Also was brauch ich um mich zu schützen?
Die beste Waffe gegen Einbrecher ist wohl eine Kombination aus dem vorher genannten. Die eigenen Fähigkeiten im Kampfsport geben einem das nötige Wissen um die Situation richtig einzuschätzen und sich selbst aus misslichen Situationen zu befreien. Eine Selbstverteidigungswaffe erhöht die eigenen Chancen den Kampf zu gewinnen und den Verbrecher in die Flucht zu schlagen.
Dennoch sollte nicht unterschätzt werden, was für eine Gefahr so eine Situation trotz Fähigkeiten und Waffen mit sich bringt. Eine falsche Bewegung kann sogar zu einer lebensgefährlichen Lage führen.
