Er ist meist herrlich gelb oder rot und ist mit unzähligen süßen Samen gefüllt, der Paradiesapfel, im Spanischen je nach Region Chinola und im Deutschen, abgeleitet vom italienischen Granati, auch Granatapfel genannt. Die wunderbare Frucht ist dank ihrer runden Form und den vielen Samen im Inneren die Namensgeberin der Granate, der Handgranate oder auch der Pulvergranate. Für die Kriegsführung gedachte Granaten gab es vereinzelt schon im 14. Jahrhundert. Militärisch relevant und damit in größeren Stückzahlen gefertigt, wurden sie jedoch erst im 17. Jahrhundert.
Softair Granaten erfüllen beim Softair die gleichen Aufgaben wie es echte Granaten tun. Sie dienen dazu, uneinsehbare Stellungen des Gegners zu räumen oder unschädlich zu machen. Dazu werden die Granaten entweder von Hand geworfen oder mit einem Granatwerfer abgefeuert. Oftmals gehören Granaten nicht zur Grundausrüstung oder Start-Set, können den Verlauf eines Gefechts aber komplett wenden.
Die Vorteile einer Airsoft Granate liegen auf der Hand. Nur ungefähres anvisieren des Gegners, aus der Deckung heraus agieren und bestenfalls lassen sich mehrere Gegner gleichzeitig kalt stellen. Räume und Stellungen des Feindes können ohne vorherige Aufklärung mit hoher Trefferquote eingedeckt werden.
Wie funktionieren Softair Federdruck-Granaten?
Zuerst wird der Federmechanismus gespannt und gesichert. Die Granaten werden mit BBs befüllt Das können durchaus über hundert BBs sein, die in eine Granate passen. Nach dem Ziehen des Sicherungssplints werden die Granaten geworfen. In der Regel löst der Aufprall auf den Boden den Auswurfmechanismus aus, es gibt aber auch Granaten, die wie echte Granaten nach mehreren Sekunden aufgehen. Je nach Modell ersetzt ein einrastbarer Hebel den Splint. Der Auswurfmechanismus verstreut die BBs in der Umgebung. Je nach Bauform für Handwurf oder Granatwerfer geeignet.
Vorteile von Federgranaten:
Preiswert, einfache Handhabung, wiederverwendbar
Nachteile der Federgranaten
Federgranaten sind nicht sehr stabil und damit eher ungeeignet für weite Würfe. Außerdem besitzen sie unter 0,5 Joule Federkraft.
Wie funktionieren Softair Gas Granaten?
Bei der Gas Granate ersetzt eine kleine Menge Green Gas die oben beschriebene Feder. Auch die Gas Granate ist wahlweise mit zeitverzögertem Auslöser oder Aufprallauslöser erhältlich und es gibt sie gleichermaßen als Handgranate oder für Granatwerfer. Ein Beispiel für eine Gasgranate ist zum Beispiel die E-Raz.
Vorteile von Gas Granaten:
Höhere Haltbarkeit als Federdruck Granaten. Stärkerer Streuradius
Nachteile von Gas Granaten
Wesentlich teurer als Federdruck-Granaten. Benötigen Gas zum Nachfüllen
Anwendung von Feder-oder Gasgranaten auf dem Feld
Wie die Wirkung der Granaten anzuwenden ist, hängt von den vom Veranstalter festgelegten Feldregeln ab. Entweder muss eine der BBs aus der Granate einen Spieler treffen, um einen Hit zu landen, oder es wird ein Umkreis um die ausgelöste Granate festgelegt, vielleicht 5 m. Jeder Spieler, der sich zum Zeitpunkt des Auswurfs in diesem 5 m Radius befindet, gilt als getroffen, unabhängig davon, ob ihn oder sie tatsächlich ein BB getroffen hat. Im Zweifel übernimmt der Marschall die Klärung des Sachverhaltes.
Pyrotechnische Granaten beim Softair
Sie besitzen die höchste Realitätsnähe zu echten Granaten, die sogenannten Flash / Bang Granaten. Mittels einer kleinen Treibladung werden Blitze und Explosionsgeräusche ausgelöst. Flash / Bang unterliegen in Deutschland der Gefahrgutverordnung, Klasse 1, Unterklasse 1.4. Verträglichkeitsgruppe G (Pyrotechnische Stoffe oder Gegenstände mit pyrotechnischen Stoffen).
Ebenfalls in diese Klasse werden Pulvergranaten eingeordnet, die auch als Markierungsgeschosse bezeichnet werden. Hier liegt eine Besonderheit vor. Während Pulvergranaten in Form von Handgranaten unter Berücksichtigung der Gefahrgutklasse 1.4 erlaubt sind, dürfen Pulvergranaten für Granatwerfer nicht verwendet werden.
Wie sieht es in der realen Anwendung mit Flashbang und Pulvergranate aus?
Nur wenige Betreiber von Softair-Anlagen in Deutschland erlauben pyrotechnisch betriebenen Granaten auf ihrem Gelände. Auch wenn diese nicht gefährlicher sind als ein Silvesterböller. Das Risiko ist ihnen einfach zu hoch, zumal es immer wieder „Bastler“ gibt, die die Treibladungsmenge erhöhen, um den Effekt zu vergrößern.
Um derartige Manipulationen im Vorfeld zu erkennen, bräuchte es zusätzliches Personal, das mit entsprechendem Fachwissen ausgestattet ist. Zudem untersagen meist auch die Haftpflichtversicherer der Anlagenbetreiber die Verwendung pyrotechnischer Gegenstände auf dem Gelände. Wenn doch entsprechende Granaten erlaubt sind, müssen sie manchmal vor Ort vom Betreiber ausgeliehen oder erworben werden.
Granatwerfer
Im Softair eingesetzte Granatwerfer verschießen keine kompletten Granaten. Vielmehr stellen die in den Granatwerfer eingelegten Granaten Abschussvorrichtungen für mehrere gleichzeitig zu verschießende BBs dar. Von daher ist ein Softair Granatwerfer eher mit einer Schrotflinte zu vergleichen. Immerhin lassen sich so mit einem Granatwerfer beispielsweise 36 BBs auf einmal abschießen. Besitzt der Granatwerfer dazu noch eine Trommel, mit angenommen 6 Rohren, lassen sich in kurzer Folge 216 BBs abfeuern. Natürlich ist deren Streuwirkung wesentlich geringer als die einer Softair Handgranate, da ja nur in eine Richtung gefeuert werden kann. Im Indoor-Bereich kann dies jedoch sehr effektiv sein, um beispielsweise Flure und andere schmale Bereiche zu räumen.
Aber auch im offenen Gelände ersetzt der Granatwerfer das anvisieren und ist damit schneller als ein Gewehr oder eine Pistole. Zumindest so lange, bis alle Granaten leer geschossen sind. Der Granatwerfer eignet sich hervorragend für sich schnell bewegende Ziele auf kurzer Distanz. Der Streubereich liegt auf einer Entfernung von 5 m bei rund 3 bis 4 m. Die Chancen stehen gut, dass eine vorbeirennende Person von einer der 36 BBs erwischt wird. Für größere Distanzen ist der Granatwerfer hingegen nicht geeignet. Der größte Nachteil eines Granatwerfers ist das lange dauernde Nachladen der Granaten mit den BBs und natürlich auch der Preis der Granaten, während der Granatwerfer selbst relativ günstig in der Anschaffung ist.
Tipps für Granaten und deren Verwendung
Vor dem Kauf von Granaten, ob nun Handgranaten oder für Granatwerfer geeignete Munition, ist es ratsam, festzustellen, ob sich der Kauf überhaupt lohnt. In der Regel hat jeder Softair Spieler eine entfernungstechnisch günstige Anlage in seinem Wohnumfeld, die schnell zu erreichen ist. Was aber, wenn genau auf dieser Anlage Granaten verboten sind? Das wäre kein blöder Zufall. Nicht wenige Softair Anlagenbetreiber untersagen den Einsatz von Granaten, weil sie sehr spiel verkürzend sein können und derart ausgestatteten Spielern einen unverhältnismäßigen Vorteil geben.
Auch beim Umgang mit den Granaten, speziell mit den Handgranaten, bedarf es etwas der Sorgfalt. Immerhin sollen sie ja eine Zeitlang halten und nicht schon beim ersten Einsatz das zeitliche segnen. Zu weite und hohe Würfe strapazieren beim Aufprall das Material, selbst das der stabiler gebauten Gasgranaten. Zwar gibt es Federdruck-Granaten schon so für 15 bis 20 Euro das Stück, aber auch das ist nicht unbedingt ein Betrag, der schon beim ersten Einsatz abgeschrieben werden will.
Fazit
Ob Rauch, Sound oder BB Granaten, alle dieser Granaten braucht man mal mehr mal weniger. Rauch bietet sich an um zum Beispiel einen Rückzug durchzuführen oder dem Gegner die Sicht zu nehmen. Sound dient um kurzzeitig den Gegner zu „betäuben“ um dann effektiver und schneller an ihn heran zu kommen. BB Granaten sind immer sinnvoll wenn man einen Raum „aufräumen“ will. Was haltet ihr von Granaten? Nutzt ihr selbst welche? Und wenn ja welche?