Kein anderer Körperteil des Menschen ist so anfällig für Verletzungen wie unsere Hände. Sie führen die Unfallstatistiken der Rettungsdienste und Ärzteverbände mit weitem Abstand an. Erst weit dahinter kommen unsere Füße an zweiter Stelle. Ein Wunder ist das nicht, wenn bedacht wird, was wir alles mit unseren Händen erledigen können. Vielmehr sind unsere Hände ein Wunder der Evolution. Es lohnt sich also, unsere Hände mit Handschuhen zu schützen.
Jeder hat schon einmal erlebt, wie beispielsweise ein nur winziger Schnitt in der Innenhand uns beim greifen oder festhalten behindert. Beim Softair sind gesunde und funktionierende Hände für den Erfolg des Teams unabdingbar.
Neben dem primären Ziel des Schutzes vor Verletzungen übernehmen beim Softair oder Airsoft die Handschuhe weitere Aufgaben. So etwa Schutz gegen Kälte, Nässe und Schmutz beim Spiel im Open-Air-Parcour. Gleichzeitig müssen die Handschuhe ihren Trägern den Umgang mit den Waffen so erlauben, als würden diese keine Handschuhe tragen.
In der Regel übernehmen Handschuhe jedoch immer nur ein oder zwei funktionelle Aufgaben und schränken weitere Handhabungsmöglichkeiten ein. Entweder Schutz vor Kälte (Fäustlinge) oder Schutz vor Infektionen (Gummihandschuhe), um nur zwei Beispiele zu nennen. Handschuhe mit mehrfachem Funktionsumfang werden deshalb taktische Handschuhe genannt.
Taktische Handschuhe für Softair
Wo und wie auch immer Softair gespielt wird, auf unsere Hände kommt was zu. Die nachfolgende kleine Liste gibt einen Eindruck davon, womit unsere Hände beim Softair in Berührung kommen können oder wie sie beeinflusst werden:
- Kälte
- Hitze
- Schnee
- Eis
- Wasser
- Regen
- Staub
- Schlamm
- Dornen
- Insekten
- Glasscherben
- Schweiß
Dies alles und mehr kann dem Umgang mit der Waffe im Wege stehen, weshalb taktische Handschuhe ein sehr sinnvolles Accessoire darstellen. Allerdings ist wohl klar, dass es unter den taktischen Handschuhen die eierlegende Wollmilchsau nicht gibt. Dafür sind die möglichen Einflüsse und die dafür infrage kommenden Gegenmaßnahmen zu gegensätzlich. Aber nicht wenige für Airsoft nutzbare taktische Handschuhe bieten Kompromisse an, die es ermöglichen, bestimmte Einflüsse zu vernachlässigen.
Dennoch gehören taktische Handschuhe definitiv zu den must-haves bei einer Softair-Ausrüstung.
Worauf richtet sich der Fokus bei taktischen Handschuhen für Softair?
Im Spielgefecht müssen sehr viele Handhabungen durchgeführt werden, und zwar nicht nur in Bezug auf die Waffe. Sich festhalten, abstützen, eventuell den Untergrund ertasten, sich tarnen, sich einen Weg im Dickicht bahnen oder auch nur die Augen gegen Sonnenlicht beschatten, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.
An der Waffe gilt es, Magazine, Gaspatronen oder Akkus zu wechseln. Visiereinrichtungen einzustellen und letztlich anlegen, zielen und feuern. Gute taktische Handschuhe machen das mit und schützen zumindest vor einem Teil der Dinge auf der obigen Liste.
Der Fokus ist also zunächst darauf gerichtet, den Fingern soviel Spielraum wie möglich zu geben, denn sie sind es, die für das Hantieren mit der Waffe am wichtigsten sind. An dieser Stelle können schon einmal zwei Optionen näher betrachtet werden. Einmal Handschuhe mit Fingerhüllen, die ein höchstmögliches Tastgefühl zulassen oder Handschuhe ohne beziehungsweise abnehmbaren Fingerhüllen. Beide Vorteile in einem lassen sich nur schwer oder besser überhaupt nicht realisieren.
Abnehmbare Fingerhüllen müssen immer etwas größer ausfallen, damit das abstreifen und wieder überstreifen der Fingerhüllen reibungslos klappt. Fingerhüllen, die ein gutes Tastgefühl vermitteln, müssen jedoch eng an den Fingern anliegen. Das ab und wieder überstreifen kann so zur zeitraubenden Prozedur werden. Dafür sind moderne taktische Handschuhe ohne abnehmbare Fingerhüllen so konstruiert, dass sogar die Touchscreens von Smartphones mit ihnen bedient werden können.
Eine Variante der Fingerlosen Handschuhe besteht aus dem Handschuh ohne Finger, aber mit einem abstreifbaren Fäustling. Sehr gut geeignet für kalte Wintertage, um die Hände zwischendurch warmzuhalten.
Aus welchem Material sollten taktische Handschuhe bestehen?
Als am besten bewährt hat sich für taktische Handschuhe ein Materialmix, der die verschiedenen Zonen einer Hand und deren Funktionen partiell unterstützt. So etwa rutschfestes Mikrofaserleder für die Handinnenfläche und die Fingerinnenseiten. Der Handrücken und die Fingeroberseiten aus Nylon. Ein Bund, der über das Handgelenk reicht und mittels Klettverschluss dicht abgeschlossen werden kann. Extra gepolsterte Fingerknöchel. Saugfähiges Baumwoll-Innenfutter und wasserabweisendes Obermaterial.
Bezüglich des Materials ist es oft eine Einstellungssache, welchem taktischen Handschuh der Vorzug gegeben wird. Leder, Nylon, Neopren, Baumwolle, jeder besitzt so seine Vorlieben.
Sind beheizbare Handschuhe eine Möglichkeit beim Softair?
Hartgesottene Softair Spieler scheuen sich nicht, auch bei Schnee und Eis einen Parcour zu absolvieren. Da stellen beheizbare Handschuhe eine praktische Lösung dar, um nicht mit steif gefrorenen Fingern den Abzug betätigen zu wollen. Beheizbare Fäustlinge für den Wintersport gibt es reichlich, beheizbare Fingerhandschuhe jedoch weniger. Diese benötigen zudem ein reichlich dick auftragendes Futter, damit die integrierten Heizdrähte, die über einen Akku gespeist werden, die Hände nicht zu sehr aufheizen.
Das bedeutet, dass sie zur Handhabung des Softair Gewehrs oder der Pistole abgestreift werden müssen. Dann sind die beheizbaren Fäustlinge für Skifahrer aufgrund des breiten Angebots die bessere Lösung. In weit nördlich stationierten Militäreinheiten gehören beheizbare Fäustlinge so oder so zur Standardausrüstung. Für ein Softair-Spiel jedoch, mit zeitlich und räumlich engen taktischen Manövern und Handlungen, sind beheizbare Fäustlinge oder auch Fingerhandschuhe mit Heizung ungeeignet.
Taktische Fingerhandschuhe der Situation anpassen
Die Hände sind beim Softair einfach zu wichtig, um sie zu vernachlässigen. Darum ist ein einziges Paar taktischer Handschuhe schlicht zu wenig, wenn Softair in allen Variationen gespielt wird.
Der geheizte Indoorbereich erlaubt beispielsweise taktische Handschuhe, wie sie auch Radrennfahrer tragen. Hier geht es im Wesentlichen darum, die Waffe rutschfest in der Hand zu halten, während die Finger und das Handgelenk weitgehend ungeschützt bleiben.
Im sommerlichen Freigelände eignet sich der Vollhandschuh mit Knöchelschutz und abnehmbaren Fingern, um bei Bedarf auch mal durchs Unterholz zu robben, ohne sich Verletzungen an den Händen zuzuziehen. Ebenso eng anliegende taktische Handschuhe ohne abnehmbare Finger, idealerweise aus einem der Haut ähnlichem Material, das dem Tastsinn ein möglichst echtes Gefühl vermittelt.
Für den Winter dürfen es dicker gefütterte Handschuhe mit abnehmbaren Fingern sein.
Taktische Handschuhe, den persönlichen Vorlieben angepasst, stellen in jeder Situation beim Softair einen Vorteil gegenüber bloßen Händen dar und wenn es nur darum geht, einen Treffer auf die Hände besser auszuhalten.
Noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Auf welchen Handschuhtyp die Wahl auch immer fällt, ein Baumwolltuch sollte immer am Mann beziehungsweise der Frau sein, um Handschuhe, Finger und Waffen bei Bedarf zu säubern. Die Einheit KämpferIn, Hände, taktische Handschuhe und Waffe funktioniert in sauberem Zustand am besten.